Der Ursprung der Aufstellungsarbeit liegt in verschiedenen therapeutischen und philosophischen Strömungen.
Die bekannteste Form, die Familienaufstellung, wurde in den 1980er Jahren von Bert Hellinger geprägt. Er kombinierte Erkenntnisse aus der systemischen Therapie, Gestalttherapie, Psychoanalyse und transgenerationaler Traumaforschung mit Einflüssen aus der Zulu-Kultur, die er während seiner Zeit als Missionar in Südafrika kennengelernt hatte..
Doch schon vor Hellinger gab es Vorläufer:
- Jakob L. Moreno (1889–1974) entwickelte das Psychodrama, bei dem Menschen durch Rollenspiele unbewusste Dynamiken erfahrbar machen.
- Virginia Satir (1916–1988) arbeitete in der systemischen Familientherapie mit Visualisierungen und dem bewussten Erleben von Beziehungsstrukturen.
- Ivan Boszormenyi-Nagy (1920–2007) prägte den Begriff des transgenerationalen Erbes, das emotionale Konflikte über Generationen hinweg weitergegeben werden können.
Hellingers Methode wurde später weiterentwickelt und differenziert, sodass heute verschiedene Formen der Aufstellungsarbeit existieren, darunter Strukturaufstellungen, Organisationsaufstellungen und Symptomaufstellungen.
Der Name „Familienaufstellung“ sowie die Technik der systemischen Aufstellung sind nicht rechtlich geschützt. Das bedeutet, dass grundsätzlich jeder eine eigene Variante der Aufstellungsarbeit entwickeln, anpassen und unter einem eigenen Namen anbieten kann.
Allerdings gibt es einige Punkte zu beachten:
1. Kein Markenschutz: Der Begriff „Familienaufstellung“ oder „systemische Aufstellung“ ist ein allgemeiner Fachbegriff und kann frei genutzt werden.
2. Urheberrechtliche Aspekte: Obwohl Bert Hellinger die Methode populär gemacht hat, gibt es keine urheberrechtliche Schutzmöglichkeit für therapeutische Methoden als solche. Nur spezielle Namen oder Marken könnten geschützt sein.
3. Qualifikationen & Ethik: Da die Aufstellungsarbeit tiefgehende psychische Prozesse anstößt, ist eine fundierte Ausbildung und ethische Verantwortung wichtig. Viele seriöse Aufsteller lassen sich zertifizieren (z. B. durch die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen – DGfS).
4. Eigene Methodennamen: Wer eine neue Form oder Weiterentwicklung der Aufstellungsarbeit schafft, kann ihr einen eigenen Namen geben und sie als Konzept oder Marke schützen lassen.
Das bedeutet: Jeder kann seine eigene Art der Aufstellung entwickeln und unter einem individuellen Namen anbieten, solange er sich nicht als offizieller Vertreter einer bestimmten Methode ausgibt, die vielleicht von einer Institution geschützt wurde.
1. Klare Zielsetzung und Struktur
Eine wirksame Aufstellungstechnik sollte ein klares Ziel haben, z. B. die Lösung von inneren Blockaden, das Erkennen unbewusster Muster oder die Förderung emotionaler Heilung. Sie sollte gut strukturiert sein und eine nachvollziehbare Methode zur Problemklärung bieten.
2. Erfahrbare Veränderungen und Rückmeldungen
Eine gute Methode zeigt sich in den Reaktionen der Teilnehmer. Sie sollte zu spürbaren emotionalen, kognitiven oder sogar körperlichen Veränderungen führen, die über den Moment hinaus anhalten.
3. Wissenschaftliche oder therapeutische Fundierung
Auch wenn Aufstellungen nicht immer empirisch belegbar sind, gibt es psychologische und systemische Prinzipien, die ihre Wirksamkeit unterstützen:
• Systemische Therapie: Aufstellungen basieren auf dem Prinzip, dass sich Menschen in Beziehungsgeflechten gegenseitig beeinflussen.
• Transgenerationale Traumaforschung: Studien zeigen, dass Trauma und emotionale Belastungen über Generationen weitergegeben werden können.
• Körpergedächtnis und unbewusste Prozesse: Viele emotionale Themen sind im Nervensystem gespeichert und können durch Aufstellungen sichtbar gemacht werden.
4. Keine Manipulation oder esoterische Überhöhung
Seriöse Aufstellungstechniken lassen dem Teilnehmer Freiraum für eigene Erkenntnisse und drängen keine vorgefertigten Lösungen auf. Sie basieren auf einem offenen Prozess und nicht auf dogmatischen Überzeugungen oder festgelegten Schicksalsdeutungen.
5. Professionelle Leitung durch geschulte Aufsteller
Die Wirksamkeit einer Aufstellung hängt stark von der Kompetenz und Erfahrung des Aufstellers ab. Ein guter Leiter hat therapeutisches Wissen, kennt die Dynamiken psychischer Prozesse und führt die Teilnehmer sicher durch den Prozess.
6. Nachhaltigkeit der Ergebnisse
Wirksame Aufstellungen führen oft zu inneren Veränderungen, die sich langfristig positiv auswirken. Teilnehmer berichten von einem besseren Verständnis ihrer eigenen Muster, klareren Entscheidungen oder emotionaler Erleichterung.
Fazit:
Eine wirksame Aufstellungstechnik zeigt sich durch klare Ziele, emotionale und kognitive Veränderungen, wissenschaftliche Fundierung, ethische Anwendung und nachhaltige Wirkung. Die besten Indikatoren sind die Erfahrungen der Teilnehmer und eine professionelle, seriöse Durchführung.